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Rückblick auf ein Jahr „Dialog Nanotechnologie — Trends und Perspektiven“

Rückblick auf ein Jahr „Dialog Nanotechnologie — Trends und Perspektiven“

Das erste Jahr Dialog Nanotechnologie — Trends und Perspektiven aus Sicht von Industrie-, Forschungs- und Behördenvertreter*innen

„Aktuelle Chancen und Herausforderungen der Nanotechnologie“ — mit diesem Schwerpunkt startete am 19. Mai 2022 die Veranstaltungsreihe „Dialog Nanotechnologie“. Seitdem ist das Ziel des Dialogs, unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven zur Nanotechnologie zusammenzubringen, um gemeinsame Strategien für eine sichere und nachhaltige Zukunft mit Raum für Innovationen zu entwickeln. Mit den bisher vier durchgeführten sowie den weiteren geplanten Veranstaltungen liefert der Dialog somit einen wertvollen Beitrag zum sachlichen und objektiven Umgang mit Nanotechnologien.

Hierzu lädt der Dialog stets verschiedene Expert*innen aus Behörden, Industrie sowie aus Forschung und Entwicklung ein, die ihre jeweiligen Perspektiven zu Schwerpunktthemen wie „Regularien“, „Sicherheitsaspekte“ und „Nachhaltige und kreislauffähige Produktentwicklung“ vorstellen. Das zentrale Element jeder Dialogveranstaltung ist die darauffolgende intensive Dialogrunde mit allen Teilnehmenden, die durchaus kontroverse Diskussionen beinhaltet und dabei stets auch zu gemeinsamen und konsensfähigen Sichtweisen führt. In den bisherigen Veranstaltungen wurden durch dieses Format viele gute Ansätze für zukünftige Strategien erarbeitet.

Bereits in der Dialogrunde der Auftaktveranstaltung bestand Einigkeit darin, dass es aufgrund der Vielseitigkeit von Nanomaterialien und Nanotechnologien keine Einheitslösung für alle Materialien geben kann. So ist bereits die allgemeine Definition von Nanomaterialien, die Messung der Größe von Nanomaterialien für die gesetzliche Einstufung sowie die Sicherheitsuntersuchung der Materialien sehr komplex. Dieser Komplexität wurde dann im Verlauf der beiden Folgeveranstaltungen „Nutzen und Herausforderungen der Regulation von Nanotechnologien“ am 14. Juli und „Sicherheit von Nanotechnologien“ am 22. September 2022 Rechnung getragen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Dialogs war die Charakterisierung von Nanomaterialien und deren entsprechenden gesetzlichen Einstufung. Ein Kernproblem besteht darin zu entscheiden, ob ein Produkt als Nanomaterial behandelt werden sollte. Obwohl inzwischen offizielle Prüfrichtlinien und Zählmethoden verfügbar sind, können diese für viele Spezialfälle nicht oder nur bedingt angewendet werden. Weiterhin bleibt unklar inwiefern weiterverarbeitete Materialien, die ihrer Größe und Eigenschaften ändern (beispielsweise Oberflächenfunktionalisierung durch Oxidation) erneut geprüft oder zugelassen werden müssen. Damit bleibt die Thematik sowohl für Nanomaterialhersteller als auch für Verarbeiter relevant.

Ebenfalls einig sind sich die Teilnehmenden des Dialogs, dass Nanomaterialien eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung moderner Technologien spielen und dabei helfen können, drängende gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern. Gleichzeitig muss die Entwicklung und Herstellung von nanotechnologiebasierten Produkten sicher und nachhaltig erfolgen, im Idealfall bereits während der Planungsphase der Projekte. Aspekte die früh mitberücksichtigt werden sollten sind beispielsweise die Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe und die Kreislauffähigkeit von Materialien und Produkten.

Der „Dialog Nanotechnologie“ zum Thema „Nachhaltige und kreislauffähige Produktentwicklung“ am 27. April 2023 befasste sich explizit mit dem Ansatz der Safe-by-Design (SSbD) Konzepte. Dabei zeigte sich, dass die Herausforderung aktuell darin besteht die innovativen Konzepte zu SSbD aus der Forschung in die praktische Anwendung zu bringen. Was fehlt? Laut der Teilnehmenden aus Wissenschaft, Industrie und Politik sind es: verlässliche und zugängliche Daten zu Materialeigenschaften und Toxikologie über deren Lebenszyklus, klare Leitlinien, Kriterien und Methoden, wie SSbD auf reale Projekte angewendet werden kann sowie eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Unternehmen und Politik. Auch außergewöhnliche Lösungen um den gesamten Lebenszyklus zu berücksichtigen wurden vorgeschlagen, beispielsweise Recyclingunternehmen als wichtige Partner bereits in die Produktentwicklung einzubinden.

Das Fazit nach einem Jahr Dialog Nanotechnologie: Um komplexe Fragestellungen in allen Bereichen zu beantworten, werden mehr und qualitätsgesicherte Daten benötigt

Nanomaterialien spielen eine Schlüsselrolle in der Entwicklung moderner Technologien und sind bereits im großen Maßstab in der Industrie im Einsatz. Aspekte der Sicherheit müssen in unterschiedlichen Bereichen – vom Arbeitsplatz über die Nutzung durch den Verbraucher bis hin zur Entsorgung beachtet werden. Je nach Nanomaterial stellen sich unterschiedliche Fragen. Gerade kleinere Unternehmen stehen hier vor einer großen Herausforderung, da oft qualitätsgesicherte Daten zu Materialeigenschaften und –auswirkungen fehlen. Eine zentrale Rolle kommt dabei Netzwerken, Clustern, Initiativen aber auch industrienahen Forschungsverbänden zu, die u.a. die produktive Kooperation und Kommunikation zwischen Industrie, Wissenschaft und Behörden fördern.

Die Veranstaltungsreihe „Dialog Nanotechnologie“ wird gemeinsam vom Cluster Nanotechnologie, der Norddeutschen Initiative Nanotechnologie e.V. und dem Leibniz-Forschungsverbund Advanced Materials Safety unter der Schirmherrschaft des Fördervereins Nano in Germany e.V. organisiert.

Die nächste Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Upscaling von Nanotechnologien“ findet am 29. Juni 2023 von 14 bis 17 Uhr statt. Diese Thematik ist sowohl für Nanomaterialhersteller als auch für Verarbeiter relevant. Des weiteren sind Veranstaltungen zum Thema „Digitalisierung in der Nanotechnologie“ (28. September) und „Kommunikation von Nanomaterialien“ geplant.

Robin Wagner entwickelt neue Methoden zur Vermittlung von Sicherheitsaspekten fortschrittlicher Materialien

Robin Wagner entwickelt neue Methoden zur Vermittlung von Sicherheitsaspekten fortschrittlicher Materialien

In seinem Projekt C1 – Wissenstransfer, wird Robin neue Formate des Wissenstransfers nutzen, indem er Aspekte aus der Forschung zu den Fallstudien des Forschungsverbundes verwendet. Hier berichtet Robin wie er an die Ergebnisse der verschiedenen Forschungsdisziplinen herangehen wird.

Robin, was ist dein fachlicher Hintergrund?

Meinen Bachelor und Master of Education mit den Hauptfächern Biologie, Chemie und Erziehungswissenschaften habe ich an der Universität Konstanz absolviert. Nach meinem Bachelorabschluss habe ich während meines Praxissemesters in Tübingen Lehrerfahrung gesammelt und war außerdem für ein Auslandssemester an der Universität Göteborg in Schweden.

Was wird deine Aufgabe im Projekt sein?

Mein Ziel ist es, innovative digitale Formate für die Wissenschaftskommunikation zu erforschen. Die Inhalte, die in diesen Formaten vermittelt werden sollen, betreffen die Sicherheit fortschrittlicher Materialien und werden in verschiedenen Lernkontexten, wie Schülerlaboren oder Ausstellungen, eingesetzt.

Weshalb hast du dich entschieden zu diesem Projekt beizutragen?

Ich finde es sehr spannend, in diesem Projekt verschiedene Disziplinen wie Naturwissenschaften und Erziehungswissenschaften zu verbinden. Vor allem der Einsatz innovativer digitaler Methoden, wie z.B. 360°-Videos, um Wissen zu diesem wichtigen Thema zu vermitteln, hat mich angesprochen.

Wo siehst du die größte Herausforderung?

Aufgrund des interdisziplinären Ansatzes des Projekts wird eine effektive Planung, Organisation und Kommunikation untereinander ein wichtiger Aspekt sein.

Ich glaube auch, dass das Herunterbrechen komplexer Inhalte und Erkenntnisse aus vielen verschiedenen Forschungsbereichen auf das Wesentliche, ohne entscheidende Elemente zu vernachlässigen, ein weiteres Schlüsselelement im Bereich der Wissenschaftskommunikation sein wird.

Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?

Ich sehe diese Zusammenarbeit als große Chance, da sie mir viele Einblicke in verschiedene Forschungsbereiche geben wird. Ich freue mich darauf, Menschen aus diesem Bereich zu treffen und von ihnen und ihrer Arbeit zu lernen.

Vielen Dank, Robin! Willkommen im Team. Wir freuen uns darauf, die Methoden auszuprobieren, die du in deinem Projekt entwickeln wirst.

Olga Kuharenko – Promotion an der Grenze von Chemie und Biologie

Olga Kuharenko – Promotion an der Grenze von Chemie und Biologie

Olga Kuharenko hat einen Umzug von 1000 km hinter sich, um ihre Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden zu beginnen. Nach der Hälfte der Projektzeit wird sie weiterziehen: 500 km nach Saarbrücken, um dort ihre Arbeit am Leibniz-Institut für Neue Materialien abzuschließen. Hier berichtet sie, warum sie sich für ihr Promotionsprojekt Cluster Tox entschieden hat:

Liebe Olga, was ist dein fachlicher Hintergrund?

Ich habe einen Bachelor- und Masterabschluss in Chemie an der Belarussischen Staatlichen Universität (BSU) Minsk. Während meines Studiums arbeitete ich vier Jahre lang am Forschungsinstitut für physikalisch-chemische Probleme der BSU im Bereich der Polymerchemie. Die Projekte, an denen ich beteiligt war, befassten sich hauptsächlich mit der Synthese wohldefinierter makromolekularer Strukturen, deren Charakterisierung und Anwendung.

Was ist deine Aufgabe im Projekt?

Ich werde hybride polymer-anorganische Materialien in Nanogröße synthetisieren und untersuchen, wie ihre Architektur und makromolekulare Funktionalisierung ihre zelluläre Aufnahme Verteilung in der Zelle, ihre Stabilität sowie ihre Zelltoxizität beeinflussen. Wir wollen also verstehen, wie sich die Nanocluster in lebenden Zellen verhalten. Dieses Wissen könnten uns in Zukunft beispielsweise dabei helfen, Drug-Delivery-Systeme für die Krebsbehandlung zu entwickeln.

Whieso hast du dich entschieden in diesem Projekt zu arbeiten?

Ich sehe die Interdisziplinarität des Forschungsprojekts als eine große Chance für meine berufliche Entwicklung. So werde ich beispielsweise Kenntnisse und praktische Erfahrungen in der Zellbiologie sammeln – ein völlig anderes Forschungsgebiet mit neuen Untersuchungsansätzen, Analysetechniken usw.

Wo siehst du die größte Herausforderung?

Für mich persönlich ist die Arbeit als Chemikerin und Biologin in einem hochgradig interdisziplinären Umfeld eine große Herausforderung und gleichzeitig der größte Vorteil.

Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?

Ich sehe dies als eine einzigartige Gelegenheit, die meinen Horizont erweitern und mir neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Kontakte ermöglichen wird, die für meine künftige wissenschaftliche Laufbahn nützlich sind.

Vielen Dank Olga und willkommen im Forschungsverbund! Wir freuen uns darauf mit dir zusammenzuarbeiten.

Foto: Olga Kuharenko
31. August 2022

Arianna Borgers – Doktorandin am IfADo in Fallstudie B1: Kontrolle des Auflöseverhaltens

Arianna Borgers – Doktorandin am IfADo in Fallstudie B1: Kontrolle des Auflöseverhaltens

Als erste Doktorandin des Forschungsverbunds, hat die Biologin Arianna Borgers bereits im Juli ihre Arbeit am IfADo aufgenommen. Hier stellt sie sich kurz vor:

Liebe Arianna, sag doch kurz ein paar Worte zu deinem fachlichen Hintergrund.

Ich habe meinen Bachelor in Biologie an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster absolviert. Da ich mich während meines Studiums vor allem für biomedizinische Fragestellungen begeistern konnte, habe ich mich anschließend dazu entschieden, meinen Master in der Medizinischen Biologie an der Universität Duisburg-Essen zu machen. Im Rahmen meiner Praktika und der anschließenden Masterarbeit habe ich mich dann vor allem an der Krebsforschung im Westdeutschen Tumorzentrum in Essen beteiligt.

Was ist deine Aufgabe im Projekt?

Das Thema meiner Promotion gehört zu dem Projektbereich B, ich werde mich also mit dem Einfluss von hochentwickelten Materialien, genauer Metalloxid-Nanopartikeln, auf die menschliche Gesundheit auseinandersetzen. Dabei möchte ich mit damit befassen, wie sich diese Nanopartikel im Zellinneren auflösen, welche Zellantworten sie verursachen und inwiefern sie toxisch auf Krebs-, Nerven- oder Leberzellen wirken. Die Kontrolle der Freisetzung von Metallionen und der damit verbundenen Toxizität könnte beispielsweise in der Behandlung von Krebs von großem Nutzen sein.

Wieso hast du dich entschieden in diesem Projekt zu arbeiten?

Das Projekt hat mich sofort angesprochen, da es einerseits einen biomedizinischen Hintergrund mit Bezug zur Krebsforschung aufweist und andererseits neue, spannende Themen und Methodiken für mich bereitstellt. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass das Promotionsprogramm unter anderem Workshops zur Wissenschaftskommunikation beinhaltet.

Wo siehst du die größte Herausforderung?

Ich denke die größte Herausforderung könnte generell in der Organisation liegen. Gerade in einem so aktuellen Forschungsfeld ist es wichtig, dass man den Überblick über aktuelle Entwicklungen behält und dabei sein Ziel immer klar vor Augen hat.

Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?

Die Tatsache, dass mehrere Forschungsinstitute in meinem Projekt involviert sind, gefällt mir persönlich sehr gut. Ich freue mich auf den fachübergreifenden Austausch mit den beteiligten Instituten und hoffe, dass ich so einige neue Denkanstöße und Perspektiven für mein Projekt erhalten werde.

Vielen Dank Arianna! Willkommen im Forschungsverbund, wir wünschen dir einen guten Start in dein Promotionsprojekt und freuen uns darauf mit dir zusammenzuarbeiten.

Foto: Arianna Borgers
29. Juli 2022

Wissenschaftliche Hilfskraft zur Visualisierung wissenschaftlicher Inhalte gesucht (INM)

Zur Unterstützung der Koordinatorin des Leibniz-Forschungsverbunds Advanced Materials Safety suchen wir eine wissenschaftliche Hilfskraft zur Visualisierung wissenschaftlicher Inhalte in Bild, Grafik und evtl. auch Video/Animation. Arbeitsort ist das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH in Saarbrücken.

    Wir erwarten:

  • Erfahrung in Arbeit mit Software zur Erstellung von Vektorgrafiken
  • Fähigkeit komplexe Inhalte zu kommunizieren
  • Bereitschaft sich mit technischen Themen zu befassen um aussagekräftiges Material erstellen zu können
  • Grundkenntnisse WordPress

Zur Stellenausschreibung des INM: https://www.leibniz-inm.de/stellenangebot/studentische-hilfskraft-gesucht/.


Abbildung: Charles Joseph Minard (1825); Mehrere Zeitreihen über die Instandhaltung der Pariser Bürgersteige in den beiden vorangegangenen Jahrhunderten.

Auftakttreffen

Auftakttreffen

In unserem Auftakttreffen am 13. Januar stellten alle Projektpartner*innen ihre Einzelprojekte und Beiträge für den Forschungsverbund vor. Bereits Mitte des Jahres sollen die ersten PhD-Projekte starten bei denen die Promovierenden teilweise an mehreren der Institute forschen werden. Diese werden nun vorbereitet.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit allen Partnerinnen und Partnern des Forschungsverbunds!

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