Elana Kysil untersucht die Einflüsse hochentwickelter Materialien auf Umweltorganismen
Elana Kysil untersucht die Einflüsse hochentwickelter Materialien auf Umweltorganismen
In ihrem Projekt wird Elana die Auswirkungen einiger der Materialien, die in anderen Fallstudien entwickelt und charakterisiert wurden, auf Meeresorganismen sowie Wasser- und Landpflanzen untersuchen. In diesem kurzen Interview stellt sie sich vor und erzählt uns, warum ein gut dimensionierter Rucksack für ihre Arbeit wichtig ist.
Liebe Elana, was ist dein fachlicher Hintergrund?
Ich habe Biologie studiert. In den letzten Jahren hat sich mein Schwerpunkt auf die Massenspektrometrie und ihre Anwendung in der Naturstoffforschung und Biochemie verlagert. Meine Bachelor- und Masterarbeit bezogen sich dann teilweise auf Neurowissenschaften (gentechnische Veränderung von Serotonintransportern in Zebrafischen und Entwicklung von Zellkulturmodellen zur Untersuchung der Alzheimer-Krankheit). Nach meinem Abschluss verbrachte ich mehr als zwei Jahre in der Abteilung für Massenspektrometrie des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie und sammelte einige Erfahrungen in der Pflanzenmetabolomik.
Was wird deine Aufgabe im Projekt sein?
Mein Ziel ist es, die Auswirkungen hochentwickelter Materialien auf Wasser- und Landpflanzen und Meeresorganismen, wie Korallen und Foraminiferen, in kontrollierten Testumgebungen zu untersuchen. Solche Auswirkungen können sowohl auf biochemischer als auch auf physiologischer und manchmal sogar auf morphologischer Ebene beobachtet werden (z. B. beim Einbau von Nanopartikeln in das Skelett von Korallen oder Foraminiferen). Meine Aufgabe wird es daher sein, die Veränderungen im Metabolom [das Metabolom umfasst alle charakteristischen Stoffwechseleigenschaften einer Zelle, eines Gewebes oder eines Organismus] der betroffenen Organismen zu untersuchen, aber auch andere physiologische Reaktionen, wie die Aufnahme und Ausscheidung der Partikel.
Wieso hast du dich entschieden zu diesem Projekt beizutragen?
Die rasante Entwicklung unserer Gesellschaft stellt eine enorme Belastung für die Ökosysteme dar. Obwohl wir als Menschheit beginnen, beträchtliche Mittel in angewandte Ökologie zu investieren, werden die Auswirkungen der Wasserverschmutzung nach wie vor nicht ausreichend untersucht und zweifellos unterschätzt. Noch weniger im Vordergrund stehen konkrete Maßnahmen. Sicherlich werden wir die Welt nicht mit einem, zwei oder gar hundert Projekten verändern. Aber wir können vielleicht ein paar Lichtteilchen auf das Thema lenken und hoffen, dass die Menschheit noch genug Zeit hat, um etwas zu verändern.
Aus einer eher pragmatischen Perspektive: Ich möchte mein Wissen auf dem Gebiet der Metabolomik erweitern und die Kompetenzen weiterentwickeln, die man braucht, um jedes Projekt, unabhängig vom Thema, zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen: effektive Kommunikation, Projektplanung und Nutzung von Ressourcen.
Wo siehst du die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung für mich ist es, ein so gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln, dass ich meine Grenzen kenne und die anderen Menschen in der Projektgruppe sich auf mich verlassen und mir vertrauen können. Menschen durch Unwissenheit oder Inkompetenz zu enttäuschen ist das Schlimmste – alles andere erfordert einfach Zeit und Übung. Ich hoffe, dass ich mich auch auf die Menschen um mich herum verlassen kann, denn aus gegenseitigem Vertrauen und einer verantwortungsbewusste Haltung erwachsen gute Ergebnisse. Der Aufbau einer solchen Beziehung zu den Kollegen braucht Zeit, und das ist eine der größten und wichtigsten Dinge im Leben.
Die andere Sache ist, wieder zur klassischen Biologie zurückzukehren und mit ganzen Organismen statt mit Molekülen zu arbeiten. Es ist, als würde man die alten Winterschuhe anziehen, die man früher – vor seeehr langer Zeit – oft getragen hat. Ich fühle mich an Rupperts „Invertebrate Zoology“ und an biologische Zeichnungen am Meeresstrand erinnert.
Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?
Nun, ich bin schon mehrmals von Land zu Land gezogen, um an ganz unterschiedlichen Orten zu arbeiten. Da ich endlich einen bequemen mittelgroßen Rucksack zum Reisen gefunden habe hoffe ich also, dass ich es auch diesmal hinbekommen werde.
Vielen Dank Elana und willkommen im Forschungsverbund! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Olga Kuharenko – Promotion an der Grenze von Chemie und Biologie
Olga Kuharenko – Promotion an der Grenze von Chemie und Biologie
Olga Kuharenko hat einen Umzug von 1000 km hinter sich, um ihre Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden zu beginnen. Nach der Hälfte der Projektzeit wird sie weiterziehen: 500 km nach Saarbrücken, um dort ihre Arbeit am Leibniz-Institut für Neue Materialien abzuschließen. Hier berichtet sie, warum sie sich für ihr Promotionsprojekt Cluster Tox entschieden hat:
Liebe Olga, was ist dein fachlicher Hintergrund?
Ich habe einen Bachelor- und Masterabschluss in Chemie an der Belarussischen Staatlichen Universität (BSU) Minsk. Während meines Studiums arbeitete ich vier Jahre lang am Forschungsinstitut für physikalisch-chemische Probleme der BSU im Bereich der Polymerchemie. Die Projekte, an denen ich beteiligt war, befassten sich hauptsächlich mit der Synthese wohldefinierter makromolekularer Strukturen, deren Charakterisierung und Anwendung.
Was ist deine Aufgabe im Projekt?
Ich werde hybride polymer-anorganische Materialien in Nanogröße synthetisieren und untersuchen, wie ihre Architektur und makromolekulare Funktionalisierung ihre zelluläre Aufnahme Verteilung in der Zelle, ihre Stabilität sowie ihre Zelltoxizität beeinflussen. Wir wollen also verstehen, wie sich die Nanocluster in lebenden Zellen verhalten. Dieses Wissen könnten uns in Zukunft beispielsweise dabei helfen, Drug-Delivery-Systeme für die Krebsbehandlung zu entwickeln.
Whieso hast du dich entschieden in diesem Projekt zu arbeiten?
Ich sehe die Interdisziplinarität des Forschungsprojekts als eine große Chance für meine berufliche Entwicklung. So werde ich beispielsweise Kenntnisse und praktische Erfahrungen in der Zellbiologie sammeln – ein völlig anderes Forschungsgebiet mit neuen Untersuchungsansätzen, Analysetechniken usw.
Wo siehst du die größte Herausforderung?
Für mich persönlich ist die Arbeit als Chemikerin und Biologin in einem hochgradig interdisziplinären Umfeld eine große Herausforderung und gleichzeitig der größte Vorteil.
Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?
Ich sehe dies als eine einzigartige Gelegenheit, die meinen Horizont erweitern und mir neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Kontakte ermöglichen wird, die für meine künftige wissenschaftliche Laufbahn nützlich sind.
Vielen Dank Olga und willkommen im Forschungsverbund! Wir freuen uns darauf mit dir zusammenzuarbeiten.
Arianna Borgers – Doktorandin am IfADo in Fallstudie B1: Kontrolle des Auflöseverhaltens
Arianna Borgers – Doktorandin am IfADo in Fallstudie B1: Kontrolle des Auflöseverhaltens
Als erste Doktorandin des Forschungsverbunds, hat die Biologin Arianna Borgers bereits im Juli ihre Arbeit am IfADo aufgenommen. Hier stellt sie sich kurz vor:
Liebe Arianna, sag doch kurz ein paar Worte zu deinem fachlichen Hintergrund.
Ich habe meinen Bachelor in Biologie an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster absolviert. Da ich mich während meines Studiums vor allem für biomedizinische Fragestellungen begeistern konnte, habe ich mich anschließend dazu entschieden, meinen Master in der Medizinischen Biologie an der Universität Duisburg-Essen zu machen. Im Rahmen meiner Praktika und der anschließenden Masterarbeit habe ich mich dann vor allem an der Krebsforschung im Westdeutschen Tumorzentrum in Essen beteiligt.
Was ist deine Aufgabe im Projekt?
Das Thema meiner Promotion gehört zu dem Projektbereich B, ich werde mich also mit dem Einfluss von hochentwickelten Materialien, genauer Metalloxid-Nanopartikeln, auf die menschliche Gesundheit auseinandersetzen. Dabei möchte ich mit damit befassen, wie sich diese Nanopartikel im Zellinneren auflösen, welche Zellantworten sie verursachen und inwiefern sie toxisch auf Krebs-, Nerven- oder Leberzellen wirken. Die Kontrolle der Freisetzung von Metallionen und der damit verbundenen Toxizität könnte beispielsweise in der Behandlung von Krebs von großem Nutzen sein.
Wieso hast du dich entschieden in diesem Projekt zu arbeiten?
Das Projekt hat mich sofort angesprochen, da es einerseits einen biomedizinischen Hintergrund mit Bezug zur Krebsforschung aufweist und andererseits neue, spannende Themen und Methodiken für mich bereitstellt. Zudem hat mir sehr gut gefallen, dass das Promotionsprogramm unter anderem Workshops zur Wissenschaftskommunikation beinhaltet.
Wo siehst du die größte Herausforderung?
Ich denke die größte Herausforderung könnte generell in der Organisation liegen. Gerade in einem so aktuellen Forschungsfeld ist es wichtig, dass man den Überblick über aktuelle Entwicklungen behält und dabei sein Ziel immer klar vor Augen hat.
Wie gehst du damit um, dass du an mehreren Instituten arbeiten wirst und mehrere Forschungsinstitute in deinem Projekt involviert sind?
Die Tatsache, dass mehrere Forschungsinstitute in meinem Projekt involviert sind, gefällt mir persönlich sehr gut. Ich freue mich auf den fachübergreifenden Austausch mit den beteiligten Instituten und hoffe, dass ich so einige neue Denkanstöße und Perspektiven für mein Projekt erhalten werde.
Vielen Dank Arianna! Willkommen im Forschungsverbund, wir wünschen dir einen guten Start in dein Promotionsprojekt und freuen uns darauf mit dir zusammenzuarbeiten.